Die Wahl des richtigen OEM/ODM-Partners ist eine strategische Entscheidung. Eine reibungslose Zusammenarbeit basiert auf klaren Anforderungen, transparenten Zeitplänen und einem gemeinsamen Qualitätsstandard. Nachfolgend finden Sie eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung für den OEM/ODM-Prozess – von der ersten Anfrage über Großlieferungen bis hin zum After-Sales-Support.
Was passiert: Der Käufer sendet Produktanforderungen (Spezifikationen, Zielpreis, Zielmärkte, erwartete Mindestbestellmenge). Der Lieferant antwortet mit einer vorläufigen Fähigkeitsprüfung und unterzeichnet in der Regel eine Geheimhaltungsvereinbarung, bevor er detaillierte technische Informationen oder Zeichnungen weitergibt.
Käufertipps :
Geben Sie klare Anweisungen: Zielverkaufspreis, erforderliche Zertifizierungen (CE/FCC/RoHS), Verpackungsanforderungen.
Geben Sie den erwarteten Zeitplan und die anfängliche Menge an.
Typische Zeit : 1–3 Werktage für die erste Antwort und Geheimhaltungsvereinbarung.
Was passiert: Der Lieferant erstellt ein formelles Angebot mit Stückpreis (basierend auf der Mindestbestellmenge), Mustergebühren, Werkzeug-/Einrichtungskosten (falls zutreffend), Lieferzeiten, Zahlungsbedingungen und geschätzten Versandkosten.
Käufertipps :
Fragen Sie nach Preisnachlässen bei unterschiedlichen Bestellmengen.
Bestätigen Sie, ob die Musterkosten bei Großbestellungen erstattet werden.
Typische Zeit : 1–5 Werktage, je nach Komplexität.
Ablauf: Der Lieferant baut funktionsfähige oder fertige Muster. Die Muster werden dem Käufer zur Bewertung (Aussehen, Funktionen, Klangqualität, Verpackung) zugesandt. Iterationen können folgen.
Käufertipps :
Geben Sie genaue Akzeptanzkriterien an (z. B. Frequenzbereich, Akkulaufzeit, Lautstärkepegel).
Nutzen Sie Videoanrufe für Live-Demos und schnelleres Feedback.
Typische Zeit : 7–21 Tage pro Probenzyklus (abhängig von Komplexität und kundenspezifischen Teilen).
Ablauf: Sobald die Muster freigegeben sind, produziert der Lieferant eine Vorproduktionscharge (kleine Menge), um die Parameter, Verpackung, Handbücher, Barcodes und Kennzeichnung für die Massenproduktion zu bestätigen. Der Käufer prüft und genehmigt die Ware vor der Massenproduktion.
Käufertipps :
Führen Sie eine Inspektion vor der Produktion durch (Fotos, Stichprobenprüfung oder Vor-Ort-Audit).
Sichern Sie sich vor dem PP-Lauf die Übersetzungen der Verpackungsgrafiken und der Bedienungsanleitungen.
Typische Zeit : 7–14 Tage für PP-Durchführung und -Überprüfung.
Ablauf: Für neue Gehäuse oder Sonderteile werden Werkzeuge/Formen hergestellt. Dieser Schritt kann Pilotläufe und Prozessvalidierungen umfassen. Die Werkzeugkosten werden oft im Voraus in Rechnung gestellt.
Käufertipps :
Klären Sie die Eigentumsverhältnisse der Formen (Käufer oder Lieferant) und die Amortisationsbedingungen.
Fordern Sie vor der Massenproduktion Werkzeugzeichnungen und Beispielfotos an.
Typische Zeit : 2–6 Wochen (oder mehr bei komplexen Werkzeugen).
Ablauf: Die Produktion beginnt. Die Qualitätskontrolle umfasst Inline-Kontrollen, Funktionstests, Akustik-/Geräuschtests, Alterungstests und eine abschließende AQL-Prüfung. Prüfungen durch Dritte (SGS, BV) sind üblich.
Käufertipps :
Vereinbaren Sie den AQL-Level und testen Sie die Artikel vor der Produktion (z. B. 1,5/2,5 AQL).
Erwägen Sie bei Erstbestellungen oder großen Lieferungen eine Inspektion durch Dritte.
Typische Zeit : Produktionsvorlaufzeit 2–8 Wochen (abhängig von Bestellgröße und Saison).
Was passiert: Die Endprodukte werden gemäß der vereinbarten Verpackung (Einzelhandelskarton, Großpalette) verpackt, etikettiert und mit Benutzerhandbüchern, Garantiekarten und Konformitätsdokumenten (COC, Testberichte) versehen.
Käufertipps :
Bestätigen Sie HS-Codes und länderspezifische Kennzeichnungsanforderungen.
Fordern Sie Verpackungsfotos und Kartonmaße für die Logistikplanung an.
Ablauf: Der Lieferant koordiniert FCL/LCL- oder Luftfrachtsendungen und stellt Handelsrechnung, Packliste und Zertifikatskopien bereit. Der Käufer organisiert die Zollabfertigung oder nutzt den Spediteur des Lieferanten.
Käufertipps :
Besprechen Sie Incoterms (FOB, EXW, CIF) und Versicherungspflichten im Voraus.
Planen Sie einen Vorlaufzeitpuffer für den Zoll ein, insbesondere bei der Einführung neuer Produkte.
Typische Zeit: Seefracht 2–6 Wochen (je nach Route), Luftfracht 3–10 Tage.
Ablauf: Der Lieferant übernimmt Garantieleistungen, Ersatz/Reparatur defekter Geräte und unterstützt bei technischen Fragen. Für die zukünftige Produktionsplanung werden Nachbestellzyklen und Prognosen vereinbart.
Käufertipps :
Vereinbaren Sie die Garantiebedingungen (Zeitraum, RMA-Prozess, wer zahlt die Rücksendung).
Richten Sie einen Nachbestellrhythmus und Sicherheitsbestand ein, um Lagerausfälle zu vermeiden.
Was passiert: Nutzen Sie Feedback nach der Bestellung und Verkaufsdaten, um Produktversionen (Firmware, Sound-Tuning, Verpackung) zu verbessern. Steigern Sie die Produktion und prüfen Sie Produktlinienerweiterungen.
Käufertipps :
Geben Sie regelmäßig Marktfeedback und Rückgabedaten weiter.
Verhandeln Sie bessere Preise, wenn das Bestellvolumen steigt.